Der verkaufte Großvater
Bäuerliche Groteske von Anton Hamik in einer Bearbeitung von Franz Xaver Kroetz
Leit heit lasst’s eich was erzählen
Wie’s oft zugeht auf’m Land.
Wo’s an Großvater verkafft ham
Zam’t de Schuah und zamt’n Gwand.
Ja was san denn des für Sachan
I hoff jo, welche zan lochn!
Der Großvater lebt auf dem Hof seines Schwiegersohnes, der allerlei Scherereien mit ihm und der finanziellen Situation auf dem Hof hat. Jetzt kündigt auch noch die Magd, weil sie die Unverschämtheiten des Großvaters nicht mehr aushält. Soll man den Alten los werden?
Da die Versuche des Haslingerbauern seine Tochter Eva mit dem Sohn vom Kreitbauer zu verheiraten misslingen entschließt er sich kurzerhand den Großvater vom Kreithofer zu kaufen.
Merkwürdig ist nur, dass der gewiefte Haslinger den Preis, den der Großvater in unverschämte Höhen hinauftreibt, auch bezahlt?
Ist vielleicht an den heimlichen Briefen, in denen von einem Reichtum geschrieben steht, von dem niemand etwas ahnt, doch etwas dran? Bekommt Eva vielleicht doch noch ihren Traummann? Steckt hinter der boshaften Gaudi des Alten, die den Kreithofer an den Rand des Ruins und um die brave Magd Zenz brachten, etwa doch Methode…
Autor: Anton Hamik
geb. 1887 in St. Pölten, war Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Nach der Schauspielausbildung an der Theaterschule Otto in Wien folgten Engagements in Olmütz, Brünn, Klagenfurt, am Theater in der Josefstadt in Wien und an den Städtischen Bühnen Graz. 1925 wurde er Programmgestalter am neu gegründeten Rundfunksender Graz. Ab 1936 arbeitete er bis zu seinem Tod 1943 als freier Schriftsteller und verfasste, meist unter dem Pseudonym Franz Streicher, über 20 Bühnenstücke, von denen 2 verfilmt wurden.
Hamik war im österreichischen und süddeutschen Raum einer der meistgespielten Komödiendichter des vorigen Jahrhunderts. Seine bäuerliche Groteske „Der verkaufte Großvater“ gilt als Klassiker des Lustspiels.